Samstag, 2. Februar 2008
Lignes et accords
Da hat der Christoph wirklich mal eine grandiose Idee gehabt: Die Polytechnique veranstaltet einen Kulturabend und suchte noch Künstler. Da haben wir uns kurzerhand zu viert zusammengetan (Klavier, Trompete und 2 Mal Gesang) und haben in 2 Wochen was zusammengeschustert. Also ich war ja schon etwas kritisch nach der ersten Probe, aber im Endeffekt wars doch ein großer Spaß und ich glaub den Zuschauern hats auch gefallen. Hier unser Over the rainbow, Girl von Ipanema und Girl Talk.

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Auf meine alten Tage
Ich hab' ja eigentlich schon nicht mehr dran geglaubt dass mich auf meine alten Tage noch irgendwas auf einen mit Schnee bedeckten Abhang bringen würde und ich da dann auch noch heil runterkommen soll. Aber dieses Wochenende war einfach ideal! Organisiert vom geliebten Outdoorsclub, mit den Freunden, für 120 Dollar, dann mit Anfängerkurs, was will man mehr??

So stand ich also dann tatsächlich irgenwann mit dem Snowboard auf der Piste und ich muss sagen es war ein Riesenspaß!! Die Knie und der Hinter mussten an diesem Wochenende doch einige Stürze ertragen, aber sie habens doch Gott sei Dank ohne bleibende Schäden überlebt.



Die ersten Kurven hab' ich dann am Ende auch hinbekommen, allerdings ist natürlich nach einem Wochenende auf dem Brett durchaus ausbaufähig und wenn alles klappt schaffen wirs im März nochmal ein Wochenende an unserer Technik zu feilen. Gott sei Dank ist der Winter hier so lang, dass es da vermutlich auch noch genug Schnee haben wird.
Ein kurzer Schwank noch: Da meint man man bewegt sich in den Laurentiden mitten in der Pampa, abseits der Heimat und wer ist dann tatsächlich bei den 20 Leuten der Gruppe dabei? Fabian, studiert Bio in Stuttgart/Vaihingen. Nicht dass ich ihn davor gekannt hätte, aber da fliegt man tausende Meilen über den Ozean, meint man wäre in den Laurentiden sicher vor der Heimat und dann verfolgen sie einen tatsächlich bis ins letzte Eck der Welt...

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Montag, 28. Januar 2008
Interessanter Blickwinkel
Ein Spiegelartikel (Teil 1 und Teil 2), den ich für sehr lesenwert halte.

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Dienstag, 22. Januar 2008
Der große Apfel
Nunja, und wenn man schonmal Besuch, Ferien hat und dann New York noch so nah (läppische 8 Stunden mit dem Bus), dann plant sich Sylvester eigentlich ganz von selber. Wir haben jedenfalls die Gunst der Stunde genutzt und haben uns 5 Nächte in Little Italy auf Manhatten einquartiert.

Eigentlich lassen sich die 6 Tage in einem Satz zusammenfassen: Alle Viertel auf Manhattan zu Fuß begangen, neben dem Natural History Museum sogar im KUNSTMUSEUM Met gewesen (und das heißt was wenn ich da mitgeh').
Na gut vielleicht doch ein bisschen mehr im Detail: Mir hat's wesentlich besser gefallen als im Oktober, als ich ja schonmal da war. Dieses Mal hatten wir einfach wesentlich mehr Zeit alles in Ruhe anzuschauen und auch die Sonne hat sich wesentlich öfter rausgetraut und uns nicht dauernd wieder in irgendwelche Museen gejagt, in die wir eigentlich gar nicht reinwollten. So hat man auch mal Zeit eine dreiviertel Stunde für die Ellis Island Ferry anzustehen um sich das Einwandermuseum zu Gemüte zu führen.

Dabei hatten wir auch mal wieder den großen Spaß unser Brotschmiermesser hinter irgendeiner Parkbank zu deponieren, nachdem die werten Herren in den Staaten sonst Angst hätten wir könnten auf dem Weg damit ihre Freiheitsstatue angreifen. Dieses Mal ist sie nochmal davon gekommen...

Ein großes Highlight war natürlich der Abend des 31.! Was macht wenn am Sylvester wenn man in New York ist, natürlich Times Square, ein absolutes muss!! So hat man mir das jedenfalls vorher erzählt und ich hab' das leider nicht verifiziert. Dieser Abend war eine Offenbarung für mich! Eine Offenbarung menschlicher Dämlichkeit!!
Aber alles der Reihe nach. Ursprünglich hatten wir um 5 Uhr nachmittags vor nur kurz auf Timessquare vorbeizuschauen um schonmal zu Lage auszukundschaften, wieviele Leute denn schon da sind, ob Rucksäcke erlaubt sind etc. Als wir dann aber auf dem Weg zur 42nd stress schon an der 49. stecken geblieben sind, weil der Broadway schon von Menschenmassen blockiert war und die Metrostation auch schon versiegelt war haben wir uns dann doch spontan entschieden die Gunst der Stunde zu nutzen und gleich mal dazubleiben. Also nicht mehr nach Hause, nicht mehr warme Kleider anziehen und alles Unnötige zu Hause lassen.
Einige Rafinesse hat es dann auch noch gebraucht um an den Antiterror und Polizeieinheiten in den abgesperrten Bereich zu kommen nachdem keine Rucksäcke erlaubt waren, unserer aber mit Abendessen, Sektflasche, Wasserflasche, Reiseführer gut gefüllt war. Schließlich haben wir dann alles in Plastiktüten umgepackt (die erlaubt waren, die haben echt einen ordentlichen Dachschaden) und den fast leeren Rucksack unter meine Jacke gezogen. Als ich denen dann die Tüte mit Baquette unter die Nase gerieben hab' hat er das Baquette nochmal intensiv mit seiner fetten Maclight abgeleuchtet und dabei dann völlig verpennt zu schauen ob ich nicht vielleicht noch irgendwas dabei hätte. Und die Tröte hat nicht mal die Sektflasche unter dem Baquette gesehen, also bei solchen Heldenkontrolleuren hätte sie sich das grad sparen können. Jedenfalls waren wir dann endlich im heiß ersehnten Käfig und vor allem: mit Blick auf Times Square und "the ball". Also ich hatte ja bis 3 Stunden vor Mitternacht immernoch die Illusion dass zum Jahreswechsel eine riesen rote Kugel aus dem Nichts auftaucht und sich unter Begleitung von einem großen Feuerwerk und Konfetti sich auf Times Square niedersenkt. Diesen Traum haben mir dann meine Nachbarn so circa 3 Stunden vorher gestohlen, als sie mir doch tatsächlich den winzigen leuchtenden Punkt an dem Gebäude als "the ball" identifiziert haben, der sich dann im Mitternacht ganze 10 Meter nach unten bewegt, bis er auf die 2008 trifft, die dann grandios aufleuchtet.

Oder auch als Video. Toll, ne?? Und wir hatten es ja noch gut! Wir hatten ja noch den Blick auf den "ball", andere standen 5 Häuserblocks weiter hinten und durften das ganze auf Bildschirmen genießen. Also ich weiß ja nicht ber zu Hause vor dem Fernseher wärs dann wahrscheinlich gemütlicher gewesen.
Achso ja ich vergaß: 1 Millionen Menschen tun sich das jedes Jahr, so auch dieses Jahr an!! Warten im Schnitt wahrscheinlich 6 Stunden um dann unter einem 10 sekündigen mickrigen Feuerwerk den dummen Ball herunterbewegen zu sehen und um dann 5 Minuten nach Mitternacht gedrängt zur Metro zu ströhmen. Vollgas! Und ich hab's auch noch mitgemacht.
Aber zum positiven Teil des Abends. Schließlich hat man ja jede Menge Zeit vor Mitternacht und da kommt man dann fast schon zwangsweise mit seinen Nachbarn ins Gespräch.

Besonders einfach ist das, wenn die dann vom Pizzaservice was kommen lassen und einen gleich noch ein Stück abhaben lassen. War sehr sympatisch, jetzt bin ich jedenfalls informiert über amerikanische Vorurteile, indische Religionszwänge, Turbanwickeltechniken, Unterschiede zwischen britischem und amerikanischen Englisch...ich würde sagen wir haben noch das beste draus gemacht!!

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Weihnachten!!
Da meint man man hätte nach den Prüfungen im Dezember allen Stress hinter sich und käme endlich mal etwas zu Ruhe, aber scheinbar war die Ruhe dann doch nicht so groß, als dass ich meinen Blog aktuell gehalten hätte. Aber alles der Reihe nach.
Am 19. Dezember wars endlich soweit, die letzten beiden Prüfungen (netterweise noch 2 an einem Tag zum Schluss, vielen Dank liebe Polytechnique!!) sind um 22 Uhr abends endlich beendet und ich hab' mein erstes Semester in fernen Montréal gemeistert (inzwischen weiß ich auch dass ich alles bestanden hab'). Wenn ich da an den August zurückdenke, neu in einer große fremden Stadt wo sie alle so ein komisches Französisch sprechen, dass sich halb wie Englisch anhört...
Aber vorher kommt in meinen Lebensraum ja erst noch ein Stück Heimat:

Das tröstet dann über den Umstand hinweg, dass ich das erste Mal in meinem Leben Weihnachten nicht im Kreise der Familie verbringen kann und dass ich auch all die Freunde aus der guten alten Zeit, die über Weihnachten in der Regel (ich spiel' ja dieses Mal selber die Ausnahme) alle wieder eintrudeln nicht zu ehen bekomm'. Dabei wäre ich wirklich gern bei unserem alljährlichen Klassentreffen dabeigewesen...
Aber gut, genug gejammert, zum guten Teil meiner Weihnachtszeit. Ich hab' ja mal wieder Glück im Leben und darf die Weihnachtsfeiertage im Kreise von 3 guten Freunden und meinem Schatz in einer Hütte idyllisch mitten in den Laurentiden gelegen verbringen.

Da gibts dann endlich mal weiße Weihnachten!! Auch wenns nicht gleich ein ganzer Meter Schnee hätte sein müssen, aber man beklagt sich ja nicht...Diese Hütte bietet natürlich allen Komfort die ein Haus haben sollte (gut ausgestattete Küche, Kamin, gemütliches Wohnzimmer mit Blick auf den See, genügend Schlafmöglichkeiten...) nur die Pumpe hat schon wie das letzte Mal als wir da waren ihren Geist aufgegeben und uns mal wieder mit unseren Wasserkanistern alleine gelassen. Aber wir haben schon Übung das Geschirr mit minalem Wasserverbrauch zu waschen und jegliche Verschmutzungen zu vermeiden.
Unsere 3 Tage dort haben wir uns dann mit zahlreichen Outdooraktivitäten versüßt, hauptsächlich waren wir mit den Schneeschuhen unterwegs (wir will schon einen Meter tief im Schnee einsinken), sei es bei der Erkundung der umliegenden Wälder oder auf der Jagd nach einem passenden Weihnachtsbaum.

Sehr schick aber auch Schlittenfahren mit den "crazy carpets", im Endeffekt eigentlich nur eine beschichtete Plastikmatte, die aber würde ich sagen einem normalen Schlitten an Speed in nichts nachsteht (außerdem nur 3 Dollar kostet und leicht zu transportieren ist, dummerweise hat mein Holzschlitten in Deutschland nicht mehr in den Koffer gepasst).

Nun aber zum Höhepunkt, der Abend des 24.!! (auch schöne 6 Stunden zeitversetzt, ich hab' aber schon 6 Stunden vorher fest an das Heilig Abend in Deutschland gedacht!!)
Nun, da wir mit 2 Franzosen und einem Schweizer unterwegs waren haben sich die beiden Franzosen sich das nicht nehmen lassen entsprechend was auf den Tisch zu zaubern. Die wissen eben, was das Leben ausmacht...
Auf Lachshäppchen folgten Krabben in einer Mayonnaise und Grapefruit, gefolgt vom obligatorisch kanadischen Truthahn (leider nicht gefüllt, nachdem von uns keiner einen Plan hatte wie war das anzustellen haben und was man da am besten reinpackt) mit Kartofflen, Pilzen und zum Abschluss eine bûche (=Holzscheit) eint raditioneller Schokokuchen. Na wer danach noch laufen kann hat was falsch gemacht.


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