Carnaval de Québec
Ohje, die Zeit rennt und ich bin schon 2 Monate hinterher mit meinem Blog, was eine Schande.
Das älteste was fehlt ist das Wochenende vom 16. Februar, an dem es sich endlich mal ergeben hat, dass ich auch die Hauptstadt des Landes (also prinzipiell ist ja immernoch Kanada das Land, aber die Quebecois wollen das ja nicht recht wahr haben und versuchen sich immer wieder loszueisen, also wer hier herkommt ist kein Kanadier sondern Quebecois! Und das mit Stolz) kennenzulernen. Quebec, dem Hörensagen nach die europäischste Stadt in Quebec, oder sagen wir einfach, die Stadt mit ein bisschen Kultur und alten Gebäuden, sowas wird dann schnell und präzise als europäisch beschrieben. Macht aber Sinn, wenn man das ganze von dem amerikanischen Müll abgrenzen will, von dem sich Kanada doch hauptsächlich vereinnamen lässt. Aber gut. Nicht dass wir dieses Jahr unglaubliches Glück mit dem Winter hier haben (noch ~40cm Schnee und der ewige Rekord ist gebrochen!!!!), es ist darüber hinaus auch noch das 400jährige Jubiläum von Quebec. Mann ist die alt die Stadt!!! Ich erinnere mich wie wir zu meinen Grundschulzeiten das 900jährige von meinem Heimatdorf Eningen gefeiert haben...aber wenn man halt sonst nicht shat worauf man stolz sein kann??? Jedenfalls hat sich das alles geschickt ergeben, dass im Frühjahr immer die Carnavalsparaden sind (zum Jubiläum natürlich noch ein Stück pompöser) und zufällig auch noch die Eltern von Chloé in Quebec wohnen, die dann mal spontan eine Gruppe von 8 Freunden bei sich einquartiert hat. Also absolut der Hammer diese Gastfreundschaft, da haben sich tatsächlich die Eltern, der Bruder und Chloé in ein Zimmer gepfercht um uns dann Platz zu machen, krass!! Und dann wird man auch noch einmal mit Suppe bekocht, bekommt den orginalen tire d'érable zu kosten:
Dieser ist eine Art verdickte Form (40:1) des Ahornsirups/Maple sirop/sirop d'érable, der ganze Stolz der Quebecois. Ist aber auch sehr lecker der tire d'érable!! Wenn man seine wachsartige Konsistenz mal gezähmt hat kann man ihn doch ganz genüsslich vom Löffel schlotzen.
Also mir war ja bewusst, dass Quebec noch ein Stückchen weiter im Norden ist als Montréal, aber was uns da erwartet hat hat uns doch vom Hocker gehauen. Das Problem war nämlich, dass wir kaum in der Lage waren Chloés Haus zu finden, weil sich die Hausnummern heimtückisch hinter riesigen Bergen aus Schnee verbargen.

Zugegebenerweise ist das nicht ganz natürlich, nachdem da auch noch ein Haufen Schnee von der Straße in den Vorgarten verlagert wurde, aber den Meter Schnee hats trotzdem locker überschritten.
Womit verdient denn jetzt Québec aber den Titel als Kulturstadt? Leider hab' ich keine Bilder der Regierungsgebäude, dafür haben sie aber zur Feier des Tages ein paar Specials auf die Beine gestellt: Das fängt mit dem Eispalast an:
und geht mit den Schneeskulpturen weiter:


Der Carnaval selber bestand dann aus einem Umzug am Abend (den zu genießen fiel allerdings etwas schwer, da wir schon den ganzen Tag in der Eiseskälte durch Québec gelaufen sind und trotz vielfachem Aufwärmens irgendwann an die Grenze des Ertragbaren kamen). War eigentlich echt gut gemacht, nur leider n bissle frisch wiegesagt.

Ein weiteres Highlight sind die Chute de Montmorency, das sind Wasserfälle, die sich unweit von Québec ergießen:


Eigentlich haben wir uns ja erhofft, dass sie komplett zugefroren sind, aber immerhin ein Teil war uns in Eisform vergönnt. Diese komische Erhebung vor dem Wasserfall ist übrigens die Gischt die dann vor dem Wasserfall zu einem Eisberg hinfriert. Wir haben gemeint, wir müssten von dem Hügel herunter auf dem Hintern Schlittenfahren, allerdings hat mir keiner gesagt, dass unten ein schönes Loch aus Eis wartet, dass uns drei mit mir in Front recht unsanft und abrupt abbremste. Oder sagen wir einfach mein Hüftknochen durfte den Schwung von allen dreien dämpfen und hat mir das mit einem schönen blauen Fleck quittiert.
Hier zum Abschluss noch ein Bild mit meinen beiden besten Freunden in Montréal, Laura und Antonia.

Kommentieren